Diese Reitfehler machen fast alle – und so vermeidest du sie wirklich
Beim Reiten passieren schnell Fehler, die sowohl das Vertrauen zwischen dir und deinem Pferd belasten als auch deine eigene Sicherheit einschränken können. Viele Reiter machen ähnliche Fehler, ohne es wirklich zu merken – doch genau diese lassen sich oft einfach vermeiden.
In diesem Artikel zeige ich dir die häufigsten 10 Reitfehler und gebe praktische Tipps, wie du sie frühzeitig erkennst und nachhaltig vermeidest. So wirst du mit mehr Leichtigkeit, Kontrolle und Freude auf dem Pferd sitzen – egal ob beim Ausritt im Gelände oder beim Unterricht im Dressurviereck.
Falsche Haltung und Verspanntheit vermeiden
Eine falsche Haltung auf dem Pferd ist eine der häufigsten Ursachen für Verspannungen und Unebenheiten im Reiten. Wenn du verspannt bist oder dich nicht richtig aufrichtest, wirkt sich das negativ auf dein Gleichgewicht aus und belastet sowohl deine Muskulatur als auch die Verbindung zum Pferd. Es ist wichtig, dass du während des Reitens stets darauf achtest, eine natürliche, entspannte Sitzposition einzunehmen. Achte darauf, deinen Rücken gerade zu halten, ohne den Oberkörper nach vorne oder hinten zu neigen. Das erleichtert die Kommunikation mit dem Pferd und fördert eine flüssige, harmonische Bewegung.
Auch die Verspanntheit in Armen, Schultern und Beinen behindert das Verständnis zwischen dir und deinem Vierbeiner erheblich. Eine lockere Haltung ermöglicht eine bessere Einwirkung auf das Pferd, was wiederum langfristig Fehlervermeidung begünstigt. Dabei hilft es, regelmäßig Bewusstsein für den eigenen Körper zu entwickeln und gezielt an der Beweglichkeit und Entspannung zu arbeiten. Kurze Pausen zwischendurch können dabei helfen, Spannungen abzubauen und vielleicht sogar die eigene Körperspannung wieder neu zu justieren.
Übermäßiges Zögern beim Anleiten

Viele Reiter drücken sich beim Anleiten an das Pferd zu zögerlich aus, was häufig auf Unsicherheit oder Angst vor Fehlern zurückzuführen ist. Dieses Zögern führt nicht nur zu einem unsicheren Ritt, sondern auch dazu, dass das Pferd verwirrt sein kann, weil es keine klare Richtung oder Absicht erkennt. Es ist entscheidend, dass du deine Signale deutlich und mit Überzeugung gibst, um eine vertrauensvolle Kommunikation aufzubauen. Unsicheres Verhalten kann dazu führen, dass das Pferd nachts unruhig wird oder auf unerwartete Bewegungen reagiert. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Reiten die eigenen Gedanken zu sortieren und gezielt Energie in dein Signalgeben zu investieren.
Ein weiterer Punkt ist, dich selbst zu motivieren, rechtzeitig aktiv zu werden, statt herumzuzögern. Sobald du merkst, dass du zögerlich wirst, versuche tief durchzuatmen und dir bewusst zu machen, dass klar kommunizieren der Schlüssel für ein harmonisches Zusammenspiel ist. Mit einer positiven Einstellung und etwas Mut kannst du dein Pferd sicherer durch Übungen und im Gelände führen. Je schneller du dich traust, gezielt Anweisungen zu geben, desto leichter fällt es deinem Partner, dich richtig zu verstehen und entsprechend zu reagieren.
Unsicheres Reiten im Gelände verhindern
Ein unsicheres Reiten im Gelände kann schnell zu gefährlichen Situationen führen, sowohl für dich als auch für dein Pferd. Um das Risiko zu vermindern, ist es wichtig, dass du dich gut auf die jeweiligen Bedingungen einstimmst und deine Fähigkeiten kontinuierlich verbesserst. Beginne am besten mit kurzen Runden auf vertrauten Wegen und steigere schrittweise den Schwierigkeitsgrad. Dabei solltest du stets darauf achten, dein Pferd nicht zu überfordern und auf seine Signale sensibel zu reagieren.
Vor allem bei unebenem Untergrund, wie Schlaglöchern, Wurzeln oder Sandbächen, hilft eine ruhige, ausgeglichene Sitzhaltung. Wenn du locker bleibst, kannst du bessere Balance halten und plötzliche Bewegungen deines Pferdes besser auffangen. Ein häufiger Fehler ist, zu hart oder zu fest an den Zügeln zu ziehen, was das Pferd verunsichert und die Kontrolle erschwert. Stattdessen solltest du sinnvolle Impulse geben und deinem Pferd Raum für eigenständiges Reagieren lassen.
Weiterhin ist Abstimmung und Vertrauen zwischen dir und deinem Pferd grundlegend. Nutze einfache Übungen, um die Kommunikation auszubauen und das Selbstvertrauen deines Partners zu stärken. So wird das Reiten im Gelände sicherer und macht beiden Spaß – selbst in anspruchsvollerem Terrain. Denk immer daran: Gelassenheit, klare Signale und eine gute Vorbereitung sind der Schlüssel zu einem unbeschwerten Ausflug.
Keine klare Kommunikation mit dem Pferd
Eine klare Kommunikation mit dem Pferd ist die Basis für ein harmonisches Miteinander im Sattel. Viele Reiter neigen dazu, ihre Signale zu ungenau oder unsicher zu geben, wodurch das Pferd verwirrt werden kann. Statt eindeutiger Anweisungen entstehen Missverständnisse, die sich negativ auf den Ablauf des Ritts auswirken. Es ist wichtig, dass du deine Hilfen präzise und konsistent einsetzt, damit dein Pferd dich richtig versteht.
Davon profitiert vor allem auch die Sicherheit. Wenn du zögerlich bist oder widersprüchliche Signale sendest, verunsicherst du dein Tier und erhöhst das Risiko unerwünschter Bewegungen oder plötzlicher Reaktionen. Deshalb gilt: Verwende einfache, durchgängige Hilfen – z.B. den Zügel, das Bein oder dein Gewicht – in einer klaren Abfolge. Sprachlich kannst du dir bei der Verständigung ebenfalls helfen, indem du bestimmte Hinweise konsequent verwendest und diese nicht änderst.
Ein weiterer Punkt ist, auf dein Pferd zu reagieren, anstatt nur Schilder aufzubauen. Das heißt, aufmerksam zuzuhören und die kleinsten Zeichen deines Vierbeiners wahrzunehmen. Bei Unsicherheiten solltest du dein Signal gegebenenfalls wiederholen oder anpassen, um Missverständnisse zu vermeiden. So schaffst du eine vertrauensvolle Basis, auf der sich beide besser verständigen und wohlfühlen können. Die Kunst liegt darin, Geduld zu bewahren und konsequent dran zu bleiben, um die Verbindung zwischen euch nachhaltig zu stärken.
| Reitfehler | Beschreibung | Tipps zur Vermeidung |
|---|---|---|
| Falsche Haltung und Verspanntheit | Unsachgemäße Sitzposition und Muskelverspannungen, die den Kontakt zum Pferd beeinträchtigen. | Auf eine entspannte, aufrechte Haltung achten und regelmäßig am Körperbewusstsein arbeiten. |
| Übermäßiges Zögern beim Anleiten | Unsicherheit oder Angst, klare Signale zu geben, was zu Verwirrung beim Pferd führt. | Bewusste, klare Signale geben und vor dem Reiten die eigenen Gedanken sortieren. |
| Unsicheres Reiten im Gelände | Unruhe und Fehler im Gelände durch mangelnde Erfahrung oder unsicheres Verhalten. | Mit vertrauten Wegen starten, Balance halten und auf die Signale des Pferdes achten. |
Unzureichende Kondition des Reiters verbessern

Die Kondition eines Reiters ist ausschlaggebend für ein harmonisches Zusammenspiel mit dem Pferd. Schlechte Ausdauer und Muskelkraft können dazu führen, dass die eigene Haltung nachlässt und das Gleichgewicht leidet. Das wirkt sich nicht nur auf den Sitz aus, sondern auch auf die Fähigkeit, präzise Hilfen zu geben. Daher lohnt es sich, regelmäßig an der eigenen Fitness zu arbeiten, um die Reitqualität dauerhaft zu verbessern.
Ein großer Vorteil ist, wenn du gezielt Kraft und Ausdauer in Alltagseinheiten trainierst. Dabei helfen Übungen wie Yoga, Pilates oder Cardio-Workouts, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu erhöhen. Besonders wichtig ist es, alle Muskelgruppen einzubeziehen, insbesondere die Rumpfmuskulatur, da sie im Verlauf des Reitens maßgeblich für Stabilität sorgt. Durch konsequentes Training kannst du Ermüdungserscheinungen minimieren, was wiederum deinen Sitz verbessert und das Risiko von Verspannungen reduziert.
Weiterhin solltest du darauf achten, deine Ausdauer kontinuierlich zu steigern. Beim Reiten selbst können kurze längere Einheiten helfen, die Belastbarkeit zu verteilen und den Körper an die Anforderungen anzupassen. Auch Bewegungs- und Stabilitätsübungen vor dem Reiten sind sehr hilfreich, um den Körper warm zu machen und auf die Belastung vorzubereiten. Regelmäßige Pausen zwischendurch sind ebenso wichtig, um Erschöpfung zu vermeiden und die Konzentration hoch zu halten. Eine gute Kondition macht dich nicht nur sicherer im Sattel, sondern lässt dich auch länger Spaß am Reiten haben.
Überforderung durch zu komplexe Übungen

Viele Reiter neigen dazu, zu schnell und mit zu viel Komplexität an eine Übung heranzugehen. Zu viele Elemente gleichzeitig verlangen vom Pferd und vom Reiter ein hohes Maß an Konzentration und Koordination. Wenn die Übungen zu anspruchsvoll sind, besteht die Gefahr, dass man den Überblick verliert und das Pferd verwirrt oder gar überfordert wird. Dies kann Fehler in der Kommunikation begünstigen und bei beiden Frustration hervorrufen.
Um Verletzungen und Unruhe zu vermeiden, ist es ratsam, schrittweise vorzugehen. Statt gleich alle Hilfen gleichzeitig zu fordern, sollte man einzelne Komponenten sorgfältig üben. Ist beispielsweise die Sitzposition fest verinnerlicht, können zusätzliche Signale eingeführt werden. So entsteht nach und nach Vertrautheit mit den einzelnen Aufgaben. Das konzentrierte Arbeiten an einer Sache fördert sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Sicherheit im Umgang mit dem Tier.
Auch wenn man versucht, möglichst viel auf einmal zu steigern, führt die Überladung des Pferdes und des Reiters nur selten zum gewünschten Erfolg. Es ist besser, die Übungen klein zu halten, um gezielt Fortschritte zu dokumentieren. Mit Stückenlandung kann man dabei systematisch die Fähigkeiten aufbauen, ohne Bereich für Bereich zu sprengen. Langsam gewöhnt sich das Pferd an neue Bewegungsabläufe, und du kannst dein Können immer weiter ausbauen.
| Fehler im Reiten | Auswirkung | Vermeidungsstrategien |
|---|---|---|
| Unklare Signale | Missverständnisse und Unsicherheiten im Kontakt zum Pferd | Konsistente Hilfengebung und klare Kommunikation üben |
| Schlechte Balance | Verminderte Kontrolle und erhöhte Gefahr für Reiter und Pferd | Balance-Übungen und gezieltes Training der Körperhaltung |
| Unzureichende Vorbereitung | Erhöhte Verletzungsgefahr und schlechtes Reiterlebnis | Aufwärmen, Fitness verbessern und Sicherheitsregeln beachten |
Falsche Zügelhaltung korrigieren
Eine falsche Zügelhaltung kann die Reitqualität erheblich beeinflussen und dazu führen, dass das Pferd unruhig wird oder seine gewünschten Bewegungen nicht ausführt. Viele Reiter greifen zu fest oder zu locker in den Zügel, wodurch die feinen Signale verloren gehen oder missverständlich übertragen werden. Um das zu vermeiden, ist es wichtig, die eigene Zügelhaltung regelmäßig zu kontrollieren und anzupassen.
Der richtige Zügelkontakt sollte stets angenehm und trotzdem präsent sein. Das bedeutet, dass die Zügel sowohl stabil als auch flexibel gehalten werden, um eine feine Steuerung zu ermöglichen, ohne das Pferd im Maul zu reizen. Dabei darf der Kontakt weder zu straff noch zu lasch sein. Bei einer zu festen Haltung besteht die Gefahr, das Pferd zu verunsichern oder Schmerzen zu verursachen. Zu lockere Zügel hingegen lassen eine klare Impulsgebung vermissen und erschweren präzise Hilfen.
Ein häufig begangener Fehler ist, die Hände zwischen Zügeln und Arm ungleich zu halten oder die Armen durchhängen zu lassen. Wichtig ist, die Hände auf etwa gleicher Höhe zu positionieren, wobei die Grundhaltung fest, aber entspannt bleibt. Zudem sollte man immer darauf achten, dass sich die Zügel in einer geraden Linie von den Händen zum Pferdemaul erstrecken, um einen einheitlichen Kontakt herzustellen.
Um die korrekte Zügelhaltung zu entwickeln, hilft es, regelmäßig Übungen im Schritt durchzuführen, bei denen nur auf den Zügelkontakt geachtet wird. So erhältst du ein Gefühl für die richtige Spannung und kannst in ruhigen Phasen überprüfen, ob dein Kontakt konstant bleibt. Mit Geduld und Aufmerksamkeit kannst du so schnell eine nachhaltige Verbesserung erzielen, welche sich positiv auf die Harmonie mit deinem Pferd auswirkt.
Nicht auf Signale des Pferdes hören
Beim Reiten ist es besonders wichtig, auf die Signale des Pferdes zu hören. Oft neigen Reiter dazu, ihre eigenen Hilfen und Bewegungen auf bestimmte Übungen oder Abläufe zu fokussieren, ohne dabei aufmerksam genug auf das Verhalten ihres Tieres zu achten. Wenn du nicht sensibel auf die kleinsten Zeichen reagierst, riskierst du Missverständnisse und Unsicherheiten im Kontakt. Das Pferd zeigt dir ständig Signale – sei es durch Ohrhaltung, Körperspannung oder Bewegungsänderungen.
Wenn du diese Hinweise ignorierst, kann es passieren, dass dein Pferd unruhig wird oder unerwartet agiert. Zum Beispiel können Spannungen im Genick oder Unruhe im Gang darauf hinweisen, dass etwas nicht passt oder dass es Schmerzen hat. Diese Körpersignale sind kein Zufall, sondern ein wichtiger Kommunikationsweg zwischen euch beiden. Das bewusste Wahrnehmen hilft dir dabei, angemessen und zeitnah zu reagieren, was wiederum die Partnerschaft stärkt.
Genauso solltest du auf das Verhalten deines Pferdes achten, bevor du mit dem nächsten Schritt weitermachst. Ein Pferd, das sich bei einem bestimmten Signal sträubt oder unruhig wird, braucht zunächst Aufmerksamkeit und Verständnis. Durch achtsames Beobachten kannst du den Ritt anpassen, Missverständnisse vermeiden und das Vertrauen beider Seiten verbessern. Notwendig ist, dein Gefühl für die kleinen Veränderungen stets zu schärfen, um eine harmonische Zusammenarbeit sicherzustellen.
